Kartteufel unaufhaltbar

Das Vorurteil, Kart-Slalom sei „wilde Raserei“, trifft keinesfalls zu. Die wichtigsten Aspekte sind die sichere Beherrschung des Fahrzeugs und das fehlerfreie Durchfahren der Aufgaben. Nur, wer das Kart filigran durch den mit Pylonen abgesteckten Parcours manövrieren kann, hat Chancen auf den Sieg.

Zudem wird ein optimaler Überblick, eine hohe Reaktionsfähigkeit, ein schnelles situationsbedingtes Urteilsvermögen, sowie das Zusammenspiel von Beschleunigen, Bremsen und Lenken (Fahrverhalten) stets geschult und verbessert. Die hierbei gewonnen Erfahrungen können auch im Straßenverkehr von großer Bedeutung sein – vor allem bei Gefahrensituationen, in denen man schnell und präzise reagieren muss.

Beim 270er-Kart-Slalom kann sich jeder Fahrer im Trainingslauf zunächst an das vom Veranstalter gestellte Kart und den Parcours gewöhnen, ehe es in zwei darauffolgenden Wertungsläufen um die schnellste, gefahrene Gesamtzeit geht. Für jede umgeschmissene oder aus der Markierung verschobene Pylone gibt es 3 Strafsekunden; daher gilt das fehlerfreie Fahren als oberste Priorität.

Da das Kart beim 270er-Kart-Slalom stets vom Veranstalter gestellt wird, hat jeder Teilnehmer die gleichen Bedingungen – kein Vergleich zur Formel 1, wo ein Großteil des Erfolgs vom Fahrzeug abhängt.

Als zusätzliche Sicherheit sind (für den Fall der Fälle) während der gesamten Veranstaltung zwei Rettungssanitäter vor Ort, die glücklicherweise auch heute wieder nichts zu tun hatten.

In diesem Jahr wurde beim MSC Knetzgau erstmals die AK1 (Altersklasse 1, Jahrgänge 2006 bis 2003) im ADAC 270er-Kart-Slalom ausgeschrieben. Mit 4 Startern war die Klasse jedoch sehr überschaubar. Die meisten Starter bestritten heute ihr erstes 270er-Rennen. So auch der Sieger Rene Gebhardt vom MSC Knetzgau, der mit fehlerfreien und guten Fahrtzeiten glänzen konnte. Moritz Terhar sorgte trotz eines Pylonenfehlers für einen Doppelsieg der Kartteufel, indem er sehr schnelle Zeiten auf den Platz brannte. Komplettiert wurde das Podest von Luis Sollfrank (MSC Wiesau).

In der AK2 (Jahrgänge 2002 bis 1995) gab es heute ungewohnt wenige Starter (11 an der Zahl), da parallel der Jugend-Kart-Slalom des MSC Röthenbach stattfand und somit einige Fahrer aus Röthenbach gefehlt haben. Der Lokalmatador Philipp Lehmann konnte einen deutlich überlegenen Sieg einfahren und lag letztendlich 1,9 Sekunden vor der Zweitplatzierten (Sabrina Bachmann vom MSC Auerbach). Leon Volkmann vom ADAC OC Würzburg landete mit nur zwei Hundertstel Rückstand denkbar knapp dahinter auf dem 3. Platz.

Mit 17 Teilnehmern war die AK3 (Jahrgänge 1994 bis 1978) heute die größte Altersklasse. Das gab es beim 270er-Kart-Slalom in Knetzgau auch noch nicht: Es sprang nicht nur ein knetzgauer Sieg heraus, sondern obendrein gleich ein ganzes Podest voller Kartteufel. Oliver Lehmann konnte den Heimvorteil am besten ausnutzen und platzierte sich auf dem 1. Rang. Auch zwischen Marcel Schramm und Anne Lehmann ging es äußerst knapp zu: Beide Fahrer waren nach den Wertungsläufen exakt zeitgleich. Marcel hatte mit 61,31 Sekunden die bessere Einzelzeit und somit Platz 2 gesichert. Deshalb hatte Anne bei diesem vereinsinternen Duell zwar das Nachsehen, trotzdem war sie aber sehr zufrieden mit ihrem 3. Platz.

Kerstin Friedrich (ebenfalls MSC Knetzgau) fuhr mit Platz 10 heute ihr bisher bestes Ergebnis im Kart-Slalom ein – sie war die einzige, die ihre Zeiten nach dem Training in den letzten Tagen nochmals verbessern konnte. Gerbig Sandro trainiert erst seit Kurzem wieder und erreichte bei seinem ersten Rennen in diesem Jahr den 12. Platz. Anna Sophie Wenzel saß heute zum ersten Mal in diesem Jahr im 270er-Kart und sicherte sich einen guten, 14. Platz.

Nun ging die AK4 (ab Jahrgang 1977) an den Start. Auch diese Klasse war mit gerade einmal 8 Startern recht schwach besetzt. Marion Lehmann (MSC Knetzgau) fuhr einen souveränen Sieg ein. Dabei landete sie stolze 1,92 Sekunden vor Heike Meier vom (1. AC Erlangen) und vor Rudy Rothhaar (MC Lauf), welche sonst häufig unschlagbar erscheinen und mit ihrer Leistung überzeugen können. Auch Markus Terhar (MSC Knetzgau) gelang fast der Sprung auf das Podest, er musste sich am Ende trotz sauberer, fehlerfreier Läufe mit Platz 4 zufrieden geben.

Insgesamt gingen am Samstag 40 Teilnehmer an den Start. Alle 4 Klassensiege wurden von Fahrern des MSC Knetzgau eingefahren. Die Tagesbestzeit (60,24 Sekunden), sowie die Gesamtbestzeit (120,64 Sekunden) konnte Philipp Lehmann für sich beanspruchen.

Beim diesjährigen Parcours musste man während der Fahrt gut mitdenken, da es auf Grund des verhältnismäßig kleinen Platzes einige Überkreuzungen der Strecke gab. Nahezu alle Fahrer haben den richtigen Weg auf Anhieb gefunden, nichtsdestotrotz hat der Slalomleiter für das kommende Jahr eine leichter einzuprägende Strecke versprochen.

Das Wetter hat bestens mitgespielt; der vor wenigen Tagen angekündigte Regen hat sich glücklicherweise verspätet, sodass alle Fahrer bei trockenen Bedingungen an den Start gehen konnten. Für das leibliche Wohl wurde wie immer bestens gesorgt.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Zuschauern, Teilnehmern, dem ADAC Nordbayern, dem BMV und natürlich auch bei allen Helfern rund um die Veranstaltung, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.