3 Klassensiege beim Heimrennen

Am vergangenen Samstag fand der alljährliche 270er-Kartslalom des MSC Knetzgau statt. Ähnlich wie beim Jugend-Kartslalom sind die wichtigsten Aspekte die sichere Beherrschung des Fahrzeugs und das fehlerfreie Durchfahren der Aufgaben. Nur, wer das Kart filigran durch den mit Pylonen abgesteckten Parcours manövrieren kann, hat Chancen auf den Sieg.

Zudem wird ein optimaler Überblick, eine hohe Reaktionsfähigkeit, ein schnelles situationsbedingtes Urteilsvermögen, sowie das Zusammenspiel von Beschleunigen, Bremsen und Lenken (Fahrverhalten) stets geschult und verbessert. Die hierbei gewonnen Erfahrungen können auch im Straßenverkehr von großer Bedeutung sein – vor allem bei Gefahrensituationen, in denen man schnell und präzise reagieren muss.

Beim 270er-Kartslalom kann sich jeder Fahrer im Trainingslauf zunächst an das vom Veranstalter gestellte Kart und den Parcours gewöhnen, ehe es in zwei darauffolgenden Wertungsläufen um die schnellste, gefahrene Gesamtzeit geht. Für jede umgeschmissene oder aus der Markierung verschobene Pylone gibt es 3 Strafsekunden; daher gilt das fehlerfreie Fahren als oberste Priorität.

Da das Kart beim 270er-Kartslalom stets vom Veranstalter gestellt wird, hat jeder Teilnehmer die gleichen Bedingungen – kein Vergleich zur Formel 1, wo ein Großteil des Erfolgs vom Fahrzeug abhängt.

Als zusätzliche Sicherheit ist der gesamte Kartplatz von Reifenketten umgeben; außerdem waren (für den Fall der Fälle) während der gesamten Veranstaltung zwei Rettungssanitäter vor Ort, die glücklicherweise nichts zu tun hatten.

In diesem Jahr wurde beim MSC Knetzgau bereits zum vierten mal die AK1 (Altersklasse 1, Jahrgänge 2010 bis 2007) im ADAC 270er-Kartslalom ausgeschrieben. Mit 3 Startern war die Klasse relativ klein besetzt. Dennoch ging es in dieser Altersklasse keineswegs gemütlich zu. So fuhr Lina Terhar vom MSC Knetzgau ihren ersten Sieg ein und konnte dank fehlerfreier Läufe sogar einen beachtlichen 16. Platz in der Gesamtwertung einfahren.

Auf Platz zwei landete Emilia Kalz vom MC Ansbach mit knapp 4 Sekunden Rückstand. Das Podest wurde von Leni Reithmeier (AC Waldershof) komplettiert.

In der AK2 (Jahrgänge 2006 bis 1999) gab es 16 Starter, somit war dies die größte Altersklasse des Tages. Der Lokalmatador Moritz Terhar konnte einen überlegenen Sieg bei seinem Heimrennen einfahren – nebenbei nahm er auch noch den Gesamtsieg und die Tagesbestzeit mit. Julia Dreyer vom MSC Röthenbach landete in Knetzgau zum zweiten Mal in Folge auf dem 2. Platz und lag am Ende rund 2 Sekunden hinter dem Klassensieger. Leon Volkmann vom ADAC OC Würzburg war Julia Dreyer hauchdünn auf den Fersen und musste sich am Ende mit lediglich 4 Hundertstel Rückstand geschlagen geben..

12 Teilnehmer gingen in der AK3 (Jahrgänge 1998 bis 1982) an den Start. Hier konnte der MSC Knetzgau erstmals in seiner Geschichte im 270er-Kartslalom ein komplettes Podest für sich beanspruchen; genau genommen war es sogar das erste familieninterne Podest im 270er-Kartslalom, das es jemals gab. Bereits im vergangenen Jahr trennten Anne und Oliver Lehmann bei ihrem Heimrennen lediglich 4 Hundertstel – diesmal setzten sie aber noch eins drauf und landeten am Ende bei der identischen Gesamtzeit. Der Klassensieg ging dank der schnelleren Einzelzeit an Anne Lehmann; somit war dies ihr zweiter Heimsieg in Folge.

Auch der Drittplatzierte Philipp Lehmann kam nicht einmal einen Wimpernschlag dahinter ins Ziel (9 Hundertstel). Bei so einem knappen Ergebnis war mit dem bloßen Auge kein Zeitunterschied zu erkennen. Das restliche Fahrerfeld schloss sich 6 Zehntel hinter dem Trio an. Paul Fröse (MSC Knetzgau) erreichte mit einer ärgerlichen Pylone in der Zielgasse den 11. Platz – abgesehen davon konnte auch er gute Zeiten abliefern.

Zu guter Letzt ging die AK4 (ab Jahrgang 1981) an den Start. Auch diese Klasse war mit 15 Startern sehr gut besetzt. Der Sieg ging in diesem Jahr an Jürgen Dreyer vom MSC Röthenbach. Geza Kovacs (MC Ansbach) fuhr mit dem 2. Platz seinen ersten Podestplatz ein. Knapp dahinter komplettierte Thomas Jäger vom MSC Röthenbach das Podest.

Marion Lehmann (MSC Knetzgau) fuhr überragende Zeiten, leider blieb sie jedoch nicht ganz fehlerfrei (1 Pylone), was ihr letztendlich den Sieg kostete. So musste sie sich mit Platz 7 zufrieden geben. Die in diesem Jahr neu etablierte “Goldene Ananas” ging an Herbert Hofmann vom MC Lauf auf Platz 15. Mit seinen 71 Jahren ist er Vorbild für alle anderen Teilnehmer, die auch irgendwann in diesem Alter noch so sportlich aktiv sein wollen.

Insgesamt gingen am Samstag 46 Teilnehmer an den Start; ein Zuwachs von 6 Fahrern im Vergleich zum Vorjahr. 3 der 4 Klassensiege wurden von Fahrern des MSC Knetzgau eingefahren. In der Gesamtwertung lagen 4 Kartteufel auf den vordersten Rängen. Die Tagesbestzeit (56,24 Sekunden), sowie eine überragende Gesamtbestzeit (112,51 Sekunden) konnte Moritz Terhar für sich beanspruchen.

Die aufgestellte Strecke kam heuer besonders gut bei den Fahrern an, da sie sehr schnell und flüssig gestellt war. Besonders entscheidend war es, die Kurven mit offener/breiter Linienwahl richtig anzufahren, damit man die Ideallinie erwischt. Ungewohnt war es hier an mancher Stelle, dass man auch mal eine “spätere” Linie erwischen musste, um möglichst viel Zeit heraus zu holen.

Auch das Wetter hat bestens mitgespielt, sodass alle Fahrer bei trockenen und gleichbleibenden Bedingungen an den Start gehen konnten. Weil es so warm war, gab es für die drei Erstplatzierten jeder Altersklasse jeweils eine Wasserflasche, um ihren Erfolg mit einer kleinen Dusche feiern zu können. Für das leibliche Wohl wurde wie immer bestens gesorgt.

Auch in diesem Jahr gab es bei der Veranstaltung eine Online-Anmeldung, welche positiv von den Fahrern aufgenommen wurde. Dies ermöglicht dem Veranstalter eine bessere Planungssicherheit und die Fahrer müssen vor Ort nur noch das Nenngeld bezahlen und das bereits fertig ausgefüllte Nennformular unterschreiben.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Zuschauern, Teilnehmern, dem ADAC Nordbayern, dem BMV, der Gemeinde Knetzgau und natürlich auch bei allen Helfern rund um die Veranstaltung, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.